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Part I: Die Herausforderungen des Lebens würdevoll meistern - Umgang mit Trigger, Emotionen und Enttäuschungen

Aktualisiert: 11. Okt. 2024

Wie uns das Leben fordert​


Im Laufe unseres Lebens werden wir immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert, in welchen wir uns im ersten Moment als Opfer sehen. Hilflos und ohnmächtig den Ereignissen ausgeliefert. Ganz gleich, ob wir verlassen werden, wir eine unerfreuliche, gesundheitliche Diagnose gestellt bekommen…ob wir enttäuscht werden von einem Menschen oder ob wir einen Schicksalsschlag erleiden. Ganz gleich wie schwerwiegend diese Herausforderungen sind, im erste Moment können uns diese oft mächtig erschüttern.


Wenn Emotionen uns aus den Angeln heben​


Wortwörtlich schüttelt es uns einmal richtig durch. Die Emotionen gehen hoch, Gefühle drängen an die Oberfläche und Fassungslosigkeit macht sich in uns breit. Tausende Gedanken durchfluten unseren Kopf und schon im nächsten Augenblickt, wenn all diese Gedankenspielerein in unserem Kopf laut werden, ist es an uns zu entscheiden, wie wir mit einer Situation umgehen wollen. 


Gedankenspielereien in unserem Kopf bringen uns weg von der Realität.

Wir haben IMMER eine Wahl​


Wir Menschen haben immer eine Wahl, ganz gleich wie verfahren eine Situation auch aussehen mag. Wir haben die Wahl, wie wir über Dinge denken wollen und aus welcher Perspektive wir darauf blicken wollen. Wir können entscheiden, ob wir uns festbeißen, in der Wut, der Hilflosigkeit, der Ohnmacht oder dem Hass verharren, ob wir in den Widerstand gehen und einen Kampf austragen. Oder aber wir entscheiden uns dafür, uns zu öffnen für die Gegebenheiten, diese anzunehmen, in die Hingabe zu gehen, zu vertrauen und den Fokus auf das Positive zu richten. Das ist kein Humbug und kein Hokuspokus, es ist eine Frage der Einstellung und des Wollens. DU entscheidest selbst. Immer.


Enttäuschung = Ende der Täuschung​


Der Großteil der Menschen assoziiert mit dem Wort „Enttäuschung“ etwas Negatives. Es ist wird als böse, schlecht und ungerecht angesehen, wenn man enttäuscht wird, weil zumeist Schmerz damit einhergeht und wer will das schon!? Doch sehen wir uns das Wort genauer an. Sei mal offen für eine neue, positive Perspektive. Ent-Täuschung. Bei einer Enttäuschung kommt es zum Ende einer Täuschung. Eine Täuschung, welche in unserem Kopf und in unserer Vorstellung existierte und dabei ist es ganz gleich, wie diese entstanden ist.

Sollte es nicht unser Bestreben sein, zu wissen, woran wir sind, um so ein Umfeld für uns zu schaffen, welches von Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität geprägt ist? Ein geklärtes Umfeld, in welchem wir uns wahrhaftig entfalten können, weil mit offenen Karten gespielt wird. Das nächste Mal also, wenn du mal wieder enttäuscht wurdest, versuche in die Dankbarkeit zu gehen. Dankbar dafür zu sein, dass du jetzt die Wahrheit kennst und nicht weiterhin in einer Täuschung lebst. Es wird dein Denken verändern, deine Wahrnehmung und im Endeffekt auch dich als Mensch. 


Wir dürfen dankbar sein für jede Enttäuschung, weil wir dadurch nicht weiter in einer Täuschung lebst.

Alles geschieht genau zum richtigen Zeitpunkt​


Alles im Leben, jeder Mensch, jede Situation, jeder Arbeitgeber, jedes Familienmitglied, jeder Freund, tritt mit einem bestimmten Grund in unser Leben. Nichts ist ein Zufall. Alles hat seinen Sinn und ist gut und richtig, genauso, wie es ist. Jede Begegnung, ob freudvoll oder leidvoll, ist dazu da, damit wir uns selbst erfahren können und um daran zu wachsen. Dabei besteht das größte Wachstumspotenzial in den, für uns Menschen, schmerzlichen und herausfordernden Aufgaben. Für unsere wahre Essenz, unsere Seele, sind jedoch alle Erfahrungen neutral. Sie beurteilt und wertet nicht. Sie möchte einfach Erfahrungen als menschliches Wesen machen, in einer Welt der Dualität. Und sie möchte einfach ALLES fühlen. 


Wir sind niemals Opfer unseres Lebens​


Auch, wenn es uns schwer fällt zu verstehen, unsere wahre Essenz hat sich all die Erfahrungen, welche wir im laufe des Lebens machen selbst ausgesucht. Also du selbst hast dir die Herausforderungen deines Lebens ausgesucht. Basierend darauf, welche Erfahrungen du schon in vergangenen Leben gesammelt hast und welche noch nicht vollständig erlebt wurden…welche seelischen Verletzungen du in Heilung bringen möchtest, welches Karma du abtragen möchtest, welche epigenetischen Prägungen in der Ahnenreihe geheilt werden möchte – du hast dir ganz genau überlegt, was für dich in diesem Leben dran ist. Ganz achtsam hast du ausgewählt, was du erfahren und fühlen möchtest…aus welchen alten Rollen du aussteigen möchtest und was du ablegen möchtest. Wir sind niemals Opfer von Pech oder Zufall. Es hat alles seinen Grund und ist richtig, so wie es ist.


Der seelische Urzustand​


Die Seele an sich ist Vollkommen. Sie ist in ihrem Urzustand frei von Ängsten, Zweifeln, Unsicherheiten, Scham und Schuld. Sie empfindet pure Liebe für alles und jeden und weiß, dass sie mit allem Eins ist. Auf der Erde hingegeben, im menschlichen Dasein, erlebt sie Dualität und Trennung. Sie ist den menschlichen Bedürfnissen unterworfen, der kollektiven Geschichte wie Kriege, Versklavung, Patriachat, Hungersnöten…sowie der Geschichte des Menschen in welchem sie inkarniert, seinem Geist, all seinen Prägungen und Mustern. Und auch hier, hat sie wohl überlegt und ausgesucht, welchen Körper sie bewohnen möchte. Welchen Tempel sie ihr eigenen nennen möchte. Ihren Urzustand von Fülle, Einheit und Liebe auf der Erde zu erleben und diesen Zustand als menschliches Wesen zu FÜHLEN - in seiner überwältigenden Wundbarkeit – das ist es, was die Seele möchte. Dafür geht sie diesen Weg der Entwicklung und Entfaltung. Um diesen Urzustand als Mensch nahe zu kommen, bedarf es der Heilung der verletzten Seelenanteile in uns. Und das fühlen und erleben von allem, was auf Erden möglich ist.


Unser seelischer Urzustand ist frei von Ängsten, Zweifeln, Unsicherheiten, Scham und Schuld.

Wann es an der Zeit ist sich dem Fluss des Lebens hinzugeben​


Wann immer wir bereit dazu sind in unserem Leben, diesen bewussten Weg zu uns selbst zu gehen, und Heilung zu vollziehen, wird es sich im Außen zeigen. Wir stoßen auf Berichte, Beiträge, Texte, Bücher, Podcasts oder TV-Serien die sich mit dem Thema der Seele befassen, mit Spiritualität, mit persönlicher Entfaltung. Oft verspüren wir anfangs einen Widerstand in uns und lehnen das Thema ab, aber das Leben stößt uns immer wieder sanft mit der Nase darauf. Unser Unbewusstes weiß, welche Verletzungen da in uns schummern und unser Nervensystem fühlt sich nicht sicher beim „darauf gestoßen werden“, darum kommt es anfänglich oft zu Ablehnung. An diesem Punkt heißt es einfach, mutig und offen voranzuschreiten, wenn man sein Leben wirklich voll auskosten möchte. Nichts geschieht ohne Grund und wir dürfen uns vom Fluss des Lebens dorthin tragen lassen, wo wir gerade sein sollen. Es ist Zeit, Kontrolle, Engstirnigkeit und die Angst vor dem Unbekannten loszulassen, denn diese Seele möchte geheilt werden. Du möchtest heilen.


Umgang mit Trigger und den damit verbundenen Emotionen


Wir dürfen erkennen, dass jede schmerzliche, enttäuschende, negative und unangenehme Gegebenheit im Außen, immer etwas mit unserem Inneren zu tun hat. Mit unseren eigenen Wunden. Wenn wir also auf eine Situation stoßen, welche uns fordert, so bedeutet das für uns, dass wir gerade einer Chance für inneren Wachstum und Heilung gegenüberstehen. Wann auch immer zum Beispiel ein Mensch ein negatives Gefühl in uns hervorruft, sei es eine Angst, Trauer, oder Wut, ganz gleich, dann ist es nicht dieser Mensch, der uns da gerade verletzt, sondern er führt uns an eine alte Wunde heran, welche IN UNS SELBST besteht. Sie triggern diese Wunde in uns, um uns auf eine Wachstums- und Heilchance aufmerksam zu machen.


Solange wir dabei sind, die Verantwortung für unsere Gefühle anderen Menschen zuzuschieben, solange werden wir diese Wunde in uns nicht heilen können.

Erkenntnis & Verantwortung​


Solange wir dabei sind, die Verantwortung für unsere Gefühle anderen Menschen zuzuschieben, solange werden wir diese Wunde in uns nicht heilen können. Wir müssen erkennen, was da in uns so tief verletzt wurde. Wir müssen erkennen, dass die Schuld dafür nicht im Außen liegt, bei einem anderen Menschen, sondern in uns. Es wird uns in dem Moment nur gespiegelt, was da in uns angesehen, angenommen und geheilt werden möchte. Dafür, und das wird jetzt vermutlich viele von euch triggern, dürfen wir unserem Gegenüber dankbar sein. Auf seelischer Ebene habt ihr euch genau für diese Erfahrung verabredet und ganz wahrscheinlich hast du ihn oder sie gebeten, dich an diesen wunden Punkt deiner Selbst heranzuführen. Wenn du das erkennen kannst und dadurch die Verantwortung für deine Emotionen und diese Erfahrung zu dir zurückholst, wirst du frei und unabhängig sein.


Die „Arschengel“ in unserem Leben​


Robert Betz, ein ganz wundervoller Mensch, Autor und Coach, hat einen großartigen Begriff für die Menschen geformt, welche uns so sehr auf unsere inneren Wunden stoßen. Er nennt sie liebevoll Arschengel. Mir gefällt der Begriff gut und ich finde, er bringt auf den Punkt, was diese Menschen sind, die uns im Leben so sehr triggern. ;-)

Da gibt es zum Beispiel Chefs, oder Kollegen, welche uns immer wieder begegnen, egal wie oft wir den Job wechseln und die uns das Gefühl geben, wir wären wertlos, oder nicht gut genug. Egal wie sehr wir uns bemühen, es wird nicht gesehen oder nicht wertgeschätzt. Möglicherweise fühlen wir uns sogar jeden Tag schlecht, wenn wir zur Arbeit gehen, unsicher und hilflos. Dabei denken wir eigentlich, dass wir ein selbstbewusster und liebenswerter Mensch sind. Diese Arschengel können aber auch die eigenen Kinder oder Partner sein. Diese Menschen begegnen uns im Leben, damit sie uns aufzeigen und uns damit konfrontieren, dass es tief ins uns anders aussieht, als unser Gehirn uns weis machen möchte. Sie zeigen uns eine seelische Wunde IN UNS auf.


Das Loslassen von allem, was wir denken sein zu müssen, oder werden zu müssen. Persönlichkeitsentwicklung in Beziehung.

Wenn wir nur denken, etwas oder jemand zu sein...​

Wenn wir auf so eine seelische Wunde gestoßen werden und damit konfrontiert werden, dann geschieht es auch sehr oft, dass Rollen, welche wir eingenommen haben und als einen Teil unseres Wesens beschreiben („das bin ich“), plötzlich verlieren. Wir dachten zum Beispiel wir seinen selbstbewusst und selbstsicher, aber da ist dann plötzlich ein neuer Mensch der in unser Leben tritt, und Gefühle der Hilflosigkeit, Eifersucht, Machtlosigkeit und Unsicherheit überschwappen uns wie eine große Welle. Oft wissen wir gar nicht, woher das plötzlich kommt und noch weniger, wie wir damit umgehen sollen. Solche Situationen zeigen uns liebevoll auf, dass wir nicht wirklich selbstsicher und selbstbewusst sind. Das wir diese Rolle nur unter gewissen Umständen und Gegebenheiten erfüllen können. Aber es ist kein authentischer Teil unser Selbst. Wir dachten das nur, weil wir bisher immer gut klargekommen sind. Bis eben dieser neue Mensch in unser Leben gekommen ist und alles in uns durcheinanderbringt.

Das heißt, er zeigt uns auf, wo wir noch nicht heil sind. Wo wir noch verletzt sind. Und das geschieht immer genau zum richtigen Zeitpunkt. Eben dann, wenn unsere Seele, also du, bereit dazu bist, dich mit diesem Schmerz und dieser Wunde auseinanderzusetzen, um sie in Heilung zu bringen.


Wie Kinder uns fordern und fördern​

Die eigenen Kinder sind oft ganz intensive Spiegel für uns. Sie führen uns beinhart an unsere Themen heran. Wenn ein Kind zum Beispiel extrem trotzig ist und unfolgsam, dürfen die Eltern bei sich anfangen zu schauen, wo sie diesen Revoluzzer-Anteil von sich unterdrückt haben. Durften sie vielleicht in ihrer eigenen Kindheit ihre Emotionen nicht ausleben, wurden unterdrückt und mussten ständig folgsam sein? In diesem Fall ist es für die Eltern oft nicht zu ertragen, wenn die eigenen Kinder diese Aspekte leben. Hier darf die eigene Kindheit angesehen und geheilt werden. Wenn das geschieht ist es in den allermeisten Fällen so, dass das Kind sofort die Trotzigkeit ablegt und wieder Ruhe einkehrt. Diese Seelenaufgabe, zu welcher sich Eltern und Kind verabredet haben, ist dann erfüllt. Und so sind Kinder unsere großen Lehrmeister und präsentieren uns Tag für Tag neue Aufgaben und Herausforderungen. Welchen Umgang wir wählen im Bezug auf Trigger und Emotionen, ob wir sie annehmen und uns unsere Themen dahinter ansehen, daraus lernen und den verletzten Anteil in uns heilen…oder ob wir diese Chance verpassen und den anderen Weg gehen, unser Kind auf dieselbe Art und Weise unterdrücken, wie es uns selbst vielleicht widerfahren ist, bleibt uns überlassen.


Ich hoffe, dass euch dieser Blogbeitrag einen ersten Einblick geben konnte, was es mit den Herausforderungen des Lebens so auf sich hat. Der zweite Teil dieser dreiteiligen Blog-Serie folgt schon bald :)


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